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Hommage für Trudi Schmucki

Report Nr. 8

Zürcher Tageszeitung zur Schweizer Meisterschaft 1957


Tanz als Sport ist nichts zum Lachen (Ausschnitte)

(mnop) Gewiss haben sie sich auch schon auf die Tanzfläche begeben, um sich ein bisschen im Takte zu wiegen und, je nach Naturell, ein freundliches Gespräch zu führen, verbunden mit einem liebenswürdigen Lächeln. Aber im Tanzsport gibt es weder etwas zu lächeln noch zu lachen - nein, das scheint eine ernste Angelegenheit zu sein.

Davon konnten wir uns vergangenen Samstagabend im Kongresshaus überzeugen, wohin uns die Tanzschule Albert und Trudi Schmucki eingeladen hatte, um einem Televisions-Tanz-Turnier, verbunden mit der Erkürung des Schweizer Meisterpaares im Amateur-Tanzsport (?) beizuwohnen.

Man hatte sogar den Wertungsrichter in London geholt und in Mr. Victor Barrett, wie Herr Schmucki in seinen kurzen Begrüssungsworten ausführte, einen Vertreter aus dem Mutterland des Tanzsportes gefunden, der die Aufgabe übernahm, die über zwanzig Paare zu beurteilen.

Wie es sich für einen solchen Sportanlass gehört, war zuvor ein bis auf die Minute genauer "Fahrplan" aufgestellt worden, der exakt eingehalten wurde...

Zwischen den verschiedenen Tanzarten English-Waltz, Tango, Wiener Walzer, Slow-Fox, Rumba-Bolero und Quick-Step... zeigte die Fabrikantengruppe Zürcher Création Modeschöpfungen für den kommenden Sommer und sogar schon - das Auge der Créateure reicht weit - für den kommenden Winter.

Obwohl es sich um eine Kokurrenz schweizerischer Teilnehmer aus Bern, Lausanne und Zürich handelte, erlaubte man doch einigen ausländischen Gästen, ausser Konkurrenz mitzutanzen...

So entstand schliesslich die etwas peinliche Situation, dass jenes Paar, das vom Wertungsrichter in allen Tänzen mit der besten Note bedacht wurde, Herr Trautz und Frl. Schärer, des Titels eines Schweizer Amateur-Meistertanzpaares 1957 nur deshalb verlustig gingen, weil die Wiege dieses befrackten Herrn auf der anderen Seite des Rheins stand...

Aus Fachkreisen wird uns dazu noch geschrieben:

Die besten Schweizer fehlten, so die Meisterpaare Crivelli und Blanc und die sehr guten Schmid und Bleich...

Für die gebotenen Leistungen war die Berufung eines englischen Wertungsrichters völlig überflüssig, selbst ein mittelmässiger Amateur hätte nicht anders werten können unter diesen Voraussetzungen...

Es ist an der Zeit, dass die Tanzsport-Amateure zum Rechten sehen.



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