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DER TANZ

Aus "Einführung in die Philosophie"

von Pater Frowin Müller

Selbstverlag: Benediktiner Kollegium Sarnen

Der Tanz ist ein urmenschliches Ausdrucksmittel seelischer Empfindungen. Die Seele manifestiert ihre Gefühle und Gedanken in Gebärde und Bewegung. Ursprünglich hatte der Tanz magische oder religiöse Bedeutung. Ritualtanz, ekstatischer Tanz, mimischer Tanz, Beschwörungstanz, Jagd- und Kriegstänze. Er diente dem Ausdruck religiöser Seelenerlebnisse wie Gunstgewinn, Versöhnung oder Beeinflussung höherer Mächte.

Aus dem kultischen Tanz entwickelte sich der Kunsttanz. Hier handelt es sich um die choreographische Darstellung einer Idee oder des Gehaltes eines Musikwerkes. Die Pantomime gestaltet tänzerisch Lebenssituationen oder Geschichten. Kunst ist immer die Darstellung einer Idee in sinnlich wahrnehmbarer Form. Eine Idee, ein Gedanke, ein Erlebnis, wird in die Materie sei es Farbe, Stein, Ton, Klang oder Wort gestaltet. In diesem Sinne arbeitet der Tanz in der Kunstgestaltung mit der idealsten Materie, dem menschlichen Leib, der bereits eine von der Seele durchgeistigte Materie ist.

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