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Hauptklasse Latein: Verlierer

Die vielen vorrückenden Paare kosteten natürlich anderen Paaren den erhofften Platz bzw. die Verbesserung der letztjährigen Platzierung. Unter Ausklammerung der Finalisten sind dies insbesondere:


SM November 2002 SM November 2002
Michele Orfeo und Véronique Lambrigger

Sie hatten sich an der letzten Meisterschaft mit ausgezeichnetem Tanzen den 7. Finalplatz ertanzt, an der diesjährigen SM wurden sie 8. Sie drängen sich weniger auf als viele ihrer Konkurrenten, gut möglich, dass u.a. dies eine bessere Platzierung vereitelte. Einzelne Posen könnten ev. überdacht werden.


SM November 2002
Michel Burlet und Nicole Burlet

Nach einer längeren Pause wieder voll dabei sind die Geschwister Michel und Nicole Burlet. Ihre gute Technik, Rhythmik und grosse tänzerische Erfahrung als ehemaliges Spitzen-Paar sind sichere Werte und sollten eigentlich immer eine gute Platzierung garantieren. Gemäss Reglement sind sie nach der Pause offiziell wieder ein B-Klassen-Paar, was ihrem hohen tänzerischen Niveau bei weitem nicht entspricht. Sie wurden denn auch locker 1. der B-Klasse, zogen als einziges B- Klassen-Paar ins Viertelfinale ein und holten noch eine Platzierung in der A-Klasse, d.h. sie haben als einziges Paar in der Latein-Sektion 2 Platzierungen erobert. Trotzdem sind sie mit dem 18. Platz im Gesamtklassement zu schlecht weggekommen. Mit ein Grund mag in der Paarerscheinung liegen, sind sie doch vom Körper her sehr unterschiedlich gebaut.

Paarerscheinung: Ein Wertungskriterium? Der Artikel auf Seite 24 im CHTanz 3/2002 gibt darüber Aufschluss: "the look" ist für den internationalen Erfolg von eminenter Bedeutung!

Enttäuscht dürften Laurent Knuchel und Silvija Coric gewesen sein: Die letztjährigen 13. belegten dieses Jahr nur den 18. Platz.


SM November 2002
Volker und Natascha Ponader

Letztes Jahr auf dem 15. Platz, dieses Jahr auf dem 21. Platz. Die Paarharmonie war nicht optimal. Sie tanzt frech und natürlich, mit viel Rhythmus. Er fällt daneben teilweise etwas ab. Das ist die Kurzkritik, z.T. berechtigt, z.T. aber auch oberflächlich. Man darf nicht vergessen: Im Tanzsport steht hinter jeder guten Dame ein guter Herr, d.h. ein Partner, der seine Partnerin optimal führt und präsentiert, der ihr Gelegenheit bietet, sich und ihre Qualitäten voll zu entfalten. Dabei darf das eigene Tanzen aber nicht vernachlässigt werden. Speziell gut gefallen haben bei Ponaders die Samba und der Jive, nicht gefallen hat das zum Kleid der Dame unpassende weisse Hemd des Herrn (das schwarze Hemd, 14 Tage nach der SM an der Pink Elefant Trophy getragene, war hingegen ideal).

Die neue Partnerschaft von Marco Bianchi und Tatjana Michel ist vielversprechend, braucht aber noch etwas Zeit. Hier haben wir eine sehr gute, temperamentvolle Dame mit einem sicherlich gut führenden Herrn. Die Tanzqualität des Partners leidet aber auch hier: Die gesunde Balance zu finden zwischen Führung der Dame und Konzentration auf das eigene Tanzen ist gewiss nicht einfach, müsste für einen Tänzer mit solch guten Voraussetzungen aber eigentlich möglich sein.

In der zweiten Ranglistenhälfte mussten Katharina und Reinhard Egli zu unrecht unten durch: Sie tanzten mit viel Gefühl, Eleganz und Drama, zeigten interessante Choreographien und waren geschmackvoll angezogen. Aber auch hier haben wir: Eine Superdame, die sich voll entfalten kann und ein Herr, der ein wenig in ihrem Schatten steht. Dadurch ist die optimale Paarharmonie nicht genug gewährleistet. Sie hätten trotzdem weiter vorne sein müssen.

Fortsetzung