Walter Kaiser & Marianne Wolff
Tanzshow in Solothurn 1954
Balsthaler Zeitung 1954
Schlussball der Tanzschule A. und F. Binz-Ingold
Würdig an die bisherigen Veranstaltungen dieser Art reihte sich der traditionelle Schlussball der Solothurner Tanzschule A. und F. Binz-Ingold. Rund 300 Tanzschüler und Gäste füllten den gediegen dekorierten "Kreuz"-Saal, als das Orchester "Willys Band" (Bern) in gewohnt schmissiger Weise den Auftakt zum vielversprechenden Programm gab. In gewählten Worten begrüsste A. Binz seine treuen Schüler und die vielen Gäste und stellte die mitwirkenden Tänzerpaare vor.
Mit sichtlicher Spannung verfolgten die Anwesenden den anschliessenden Wiener Walzer, gediegen und stilecht vorgeführt vom int. Prof. und Schweizermeisterpaar Hr. Kaiser und Frl. Wolff aus Zürich, Herrn und Frau Binz-Ingold und Hr. Kissling und Frl. Lilian Binz. In einem sehr eindrucksvoll und ausgezeichnet vorgeführten Samba erfreute A. Binz mit seiner Tochter. Wirbelnde Körper und Füsse in Quickstep zeigten die beiden Künstler aus der Limmatstadt. Ein Wiener Walzer eigener Komposition des Tanzpaares Binz-Ingold in beschwingter Haltung und Harmonie liess die Herzen aller höher schlagen. Was in der Folge das Steptanz-Duo Hr. Schürch und Frl. Mini aus Bern darzubieten vermochte, muss wohl als Non plus ultra dieser Art gewertet werden.
Im Rumba-Bolero präsentierte Hr. Kaiser mit seiner Partnerin einen Tanz, wie er leider ganz selten mehr dargeboten werden kann. In fein aufeinander abgestimmter Haltung und in höchster Vollendung glitten die beiden Paare Kaiser-Frl. Wolff und Binz-Ingold im English-Waltz durch den Saal. Was initiativer Geist und unermüdlicher Fleiss beim Nachwuchs im schönen Tanzen zu leisten vermag, durften die Anwesenden beim Rumba der Tochter Lilian Binz mit ihrem Vater sehen. Dass aber auch der amerikanische Foxtrott-Stepptanz in bester Ausführung für den Zuschaure eine angenehme Unterhaltung bieten kann, zeigten wieder Hr. Schürch mit seiner Partnerin in einer Glanznummer.
In der anschliessenden Sonderattraktion, dem Swing-Charleston, liessen Hr. Kaiser und Frl. Wolff den echten Neger-Rhythmus zum Worte kommen. Blumenangebinde und Gaben belohnten die Künstler, unter dem tosenden Beifall der Anwesenden, für das Dargebotene. Mit der gut gelungenen Conférence wurde die anschliessende Pause überbrückt. Es darf auch der ausgezeichnete Service aus Küche und Keller der Familie Bader-Grieder lobend erwähnt werden. Frisch gestärkt liess alsdann im zweiten Teil das sympathische und unermüdliche Orchester seine Instrumente erklingen, und bis in den frühen Morgen hinein erfreuten sich alt und jung als eine Gemeinschaft am Schlussball 1954. Mit einem prächtigen Geschenk und Blumengebinden überraschten die Schüler die beiden Lehrer und ihre Tochter. Den Organisatoren, den mitwirkenden Künstlern, dem Orchester und allen Teilnehmern gebührt der aufrichtige Dank und die volle Anerkennung für den schönen Abend. (Lo.)