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Tissot Swiss-Inter-Cup 2003

2. Teil: IDSF International Open Latein

Um 11 Uhr am Samstag Morgen war die erste Runde für die Latein-Tänzer angesagt. 50 Paare waren am Start, 12 Paare gesetzt, u.a. die amtierenden Schweizermeister Sven Ninnemann und Fabienne Liechti. Diese 12 Paare stiegen erst in der 2. Runde ins Geschehen ein.

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Fabienne Liechti

Von den 38 Erstrunden-Paaren qualifizierten sich 24 direkt für die 2. Runde. Von den 15 schweizer Paaren schafften dies erfreulicherweise trotz starker Konkurrenz: Frédéric Havez und Letizia Bevilacqua (mit 32 von 45 möglichen Marks), Giuseppe Parlett und Lauriane Gilliéron (mit 36 Marks) und Walter Serra und Margherita D'Agnano (mit 26 Marks).

Die Stunde der meisten übrigen schweizer Paare schlug im Hoffnungslauf: 45 Marks (von 45 möglichen) gab es für André Boss und Rossella Sedicina, 45 Marks auch für Michel Gelin und Beatrice Debrunner, 44 Marks für Dragos Ionescu und Sebastiana Mangiarati, wiederum je 45 Marks für Daric Lion und Fatima Mejias, Flavio Lodigiani und Patricia Patt und Giuseppe Tatavitto und Florence Bunga. Dazu gesellten sich Daniele Di Domizio und Angela Berger sowie Marco Gravante und Giovanna Filomena mit je 31 Marks.

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
André Boss & Rossella Sedicina

Die 2. Runde war für die 12 gesetzten Paare die erste Runde. Insgesamt 47 Paare waren noch im Rennen. 26 Paare kamen weiter. Leider war hier für alle schweizer Paare mit Ausnahme von Sven Ninnemann und Fabienne Liechti Endstation. Sven und Fabienne legten eine Glanzrunde aufs Parkett und ertanzten sich verdient 45 Marks von 45 möglichen. Frédéric Havez und Letizia Bevilacqua erhielten noch 8 Marks (Platz 32ex), Giuseppe Parlett und Lauriane Gilliéron 11 Marks (Platz 30). Die Platzdifferenz wurde mehr oder weniger von einer einzigen Wertungsrichterin entschieden, die Havez/Bevilacqua 1 Mark und Parlett/Gilliéron 4 Marks gab, was genau den 3 Marks Abstand entspricht. Die übrigen schweizer Paare mussten sich mit 0 bis 3 Marks zufrieden geben.

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Frédéric Havez & Letizia Bevilacqua

Frédéric Havez und Letizia Bevilacqua boten eine solide Leistung, tanzten jedoch nicht in Bestform. Das braucht es aber, um in diesem Klassefeld mitreden zu können. Dennoch bleiben wir bei der Aussage: Unserer Meinung nach haben diese Zwei, abgesehen von den bereits sehr erfolgreichen Sven Ninnemann und Fabienne Liechti, momentan das grösste Potential für eine internationale Karriere.

Giuseppe Parlett und Lauriane Gilliéron, dem jungen und vielversprechenden schweizer Nachwuchspaar fehlt noch die Ausgeglichenheit und der Pep (Temperament und Biss). Lauriane ist eine äusserst attraktive Tänzerin mit Vorzeigebeinen und besten tänzerischen Grundlagen. Giuseppe präsentiert sie sehr gut, vernachlässigt jedoch sein eigenes Tanzen, was in einer Paar-Disharmonie resultiert.

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Giuseppe Parlett & Lauriane Gilliéron

Viele Paare machten den Wertungsrichtern das Leben in den Vorrunden leicht, da sie zu wenig gut vorbereitet waren. Einige wirkten scheu, andere waren zu wenig musikalisch, zu wenig angriffig, zeigten nicht genug Bewegung, Schwung und Einsatz. Auch mangelte es z.T. an sichtbarer Tanzfreude und Inspiration und an Präsenz von der kleinen Zehe bis zum Haaransatz.

Um ins Halbfinale vorstossen zu können, brauchte es u.a.: rhythmisches Tanzen, präzise Bewegungsabläufe, schnelle, ausbalancierte Spins, Beschleunigungen und Stopps im Wechsel.

Fazit: So erfreulich die klaren Wertungen für viele schweizer Paare ins Achtelfinale waren, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass die schweizer Turnierpaare, abgesehen von den wenigen bekannten Ausnahmen, international den Anschluss noch nicht wieder gefunden haben. Zu stark ist auf der einen Seite die Konkurrenz vor allem aus den östlichen Ländern, wo der Tanzsport oft die einzige auch berufliche Chance für die fleissigen Paare bietet, und auf der anderen Seite das Angebot an Verzettelungsmöglichkeiten in reichen Ländern wie der Schweiz.



Schweizer Topresultat zum Ersten

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Sven Ninnemann & Fabienne Liechti

Das überragende Schweizermeister-und Vorzeigepaar Sven Ninnemann und Fabienne Liechti ertanzte sich im Viertelfinale weitere 41 Marks und qualifizierte sich so ganz klar fürs Halbfinale. Und beinahe gelang ihnen noch der Einzug ins Finale: 16 Marks erhielten sie im Halbfinale und wurden damit Anschlusspaar fürs Finale. Herzliche Gratulation zur nochmaligen Leistungssteigerung und zum hervorragenden 7. Platz!




Tissot Swiss-Inter-Cup 2003 Janja Lesar

Die mehrfache Siegerin des Swiss Inter-Cups Janja Lesar aus Slowenien (mit Matej Krajcer in den Jahren 2000, 2001 und 2002) hat einen neuen Partner: Krzysztof Hulboj. Das neue Paar begeisterte auf Anhieb und ertanzte sich den verdienten 5. Platz.

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Krzysztof Hulboj & Janja Lesar



Wann strahlt das ganze Publikum vor Begeisterung? Ganz klar bei vielen attraktiven und liebgewonnenen schweizer Turnierpaaren. Am Tissot Swiss-Inter-Cup aber auch noch besonders für ein anderes Paar:

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003

Diese Freude löst ein Ausnahmepaar aus, bei dem sich Können, Show, Attraktivität und Paarharmonie vereinen. Da springt der Funken mit Leichtigkeit über auf die Zuschauer und Wertungsrichter. Alle ihre Tänze sind ausgezeichnet, ganz besonders gut gefällt jedoch der Jive. Ihr Jive live, das ist ein Erlebnis: rhythmisch, in einem atemberaubendes Tempo, mit erstaunlicher Harmonie (was für eine tolle Partnerin neben einem solchen Wirbelwind und Showman!), "light and shade" extrem in ihrer Choreographie, begeisternd!

Jetzt dürfte es allen klar sein, um wen es sich handelt, nämlich um:

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003
Maurizio Vescovo & Melinda Törökgyörgy aus Ungarn

Unverständlich, dass ein Wertungsrichter ihnen 0 Marks im Halbfinale gab (alle anderen gaben das Maximum) und sie im Finale mit 3 x 4. und 2 x 6. Platz eindeckte (neben ausschliesslich 1. Plätzen von allen andern Wertungsrichtern). Das fachkundige und faire Publikum hielt sich sehr zurück mit den Unmutsbekundungen, Chapeau! Von Geschichtskennern haben wir erfahren, dass sich Tschechen und Ungarn seit jeher nicht verstehen. Was dies allerdings auf dem Tanzparkett zu suchen hat, bleibt ein Rätsel. Nichtsdestotrotz gewannen Maurizio Vescovo und Melinda Törökgyörgy das IDSF International Open Latin am Tissot Swiss-Inter-Cup überlegen und verdient!

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003 Tissot Swiss-Inter-Cup 2003



Von den übrigen Finalisten kamen 3 Paare (!) aus Slowenien (2., 3. und 5. Platz), und je ein Paar aus Italien (4. Platz) und Deutschland (6. Platz). Sie alle überzeugten durch Qualität, Individualität und Dominanz. Dahinter steckt viel Arbeit, eine gesunde Einstellung und ein gewiss ideales Umfeld.

Jede Finalistin und jeder Finalist erhielt u.a. eine schöne Tissot-Uhr, die ersten drei zudem eine Bergkristall-Gruppe, ebenfalls gestiftet vom Titelsponsor Tissot!

Tissot Swiss-Inter-Cup 2003



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